Erstmals wird bei Mapal WWS gestreikt

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21.02.2015 Warnstreiks werden bereits am Sonntag fortgesetzt. Kurz vor der 4. Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie werden im Enzkreis die Warnstreiks nochmals verstärkt.

Pforzheim/Vaihingen. Nachdem bereits mehr als 1500 Beschäftigten aller drei Mahle Behr Werke in der Region Mühlacker die Arbeit für 1 Stunde niedergelegt haben und früher nach Hause gegangen sind, ruft die IG Metall Pforzheim die Beschäftigten in Vaihingen erneut zu einstündigen Warnstreiks auf.

Beginnend mit der Nachtschicht am Sonntag werden die 250 Beschäftigten des Mahle Behr Werks in Vaihingen nach Angaben der IG Metall Pforzheim erneut aufgerufen die Arbeit eine Stunde früher niederzulegen.

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Erstmalig zum Warnstreik aufgerufen werden in der Firmengeschichte auch die Beschäftigten der Früh- und Spätschicht bei Mapal WWS.

Mapal WWS ist erst seit 2013 Mitglied im Arbeitgeberverband Südwestmetall und somit tarifgebunden. Parallel wurde ein Firmentarifvertrag abgeschlossen der die mittelfristige Anpassung an den Flächentarifvertrag regelt, so z.B. die 35 Stunden Woche.

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"Da die Anpassung der Entgelte bereits erfolgt ist, wollen die Beschäftigten bei Mapal WWS natürlich auch eine Erhöhung von 5,5%", so der Betriebsratsvorsitzende Paul Däschle.

Noch wichtiger ist für Ihn eine Verbesserung der Altersteilzeit. "Keines Falls akzeptabel wäre für die Halbierung der Anspruchsberechtigten auf 2 % wie es die Arbeitgeber wollen. Darüber hinaus wollen die Arbeitgeber nach Gutsherrenart entscheiden wer früher gehen darf und wer nicht. Gerade bei Mapal WWS ist es wichtig, dass es klare Regelungen im Tarifvertrag gibt, sonst macht die Geschäftsleitung was sie will", so der Betriebsratsvorsitzende.

Däschle ist sich sicher, dass sich die Beschäftigten der Früh- und Spätschicht, die erstmalig zum Warnstreik aufgerufen werden, zahlreich beteiligen werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es in der Belegschaft einen großen Frust über die betriebliche Umsetzung des Entgelttarifvertrags durch die Geschäftsleitung gibt. "Da muss noch gewaltig was nach oben gehen", erklärt Däschle für den Betriebsrat, welcher auch zahlreiche Eingruppierungen reklamiert hat.

"Auch das Thema geförderte Bildungsfreistellung hat insbesondere bei jüngeren Beschäftigten einen hohen Stellenwert und wird ebenfalls zur Mobilisierung beitragen", erklärt der engagierte Betriebsrat bei Mapal WWS.

Die IG Metall Pforzheim will mit den weiteren Warnstreiks und der Einbeziehung weitere Betriebe den Druck zu einem fairen Kompromiss bei der vierten Verhandlungsrunde nochmals erhöhen. "Kommt es am Montag nicht zu einer Einigung, stehen die Zeichen auf Streik", so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter

Letzte Änderung: 10.09.2019