Auftragsrückgang bei Mahle Behr

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31.01.2020 Moratorium der IG Metall für einen fairen Wandel genau zum richtigen Zeitpunkt.

Geschäftsleitung von Mahle Behr in Mühlacker kündigt bei Betriebs-versammlungen am 28. Januar 2020 Auslastungs- und Beschäftigungsprobleme an.

Nachdem der Betriebsrat der Firma Mahle Behr in Mühlacker und Vaihingen in der letzten Woche von der Geschäftsleitung über massive Einbrüche der Auftragseingänge unterrichtet wurde, hatte dieser am Montag den 28. Januar 2020 die Belegschaft in Mühlacker in allen drei Schichten zu außerordentlichen Betriebsversammlungen eingeladen. Die Belegschaft in Vaihingen wird am 29. Januar informiert, da hier wegen des anderen Produktportfolios keine Auswirkungen erwartet werden.

Die Arbeitgeberseite sprach in der Betriebsversammlung ausdrücklich davon, dass sich das Unternehmen nicht in einer Krise befindet, sondern eher mit nachhaltig rückgängigen Auftragseingängen zu kämpfen hätte. "Sollte dieser Trend anhalten, könnten in Mühlacker schon in kürzester Zeit eine große Anzahl an Arbeitsplätzen, vor allem befristet Beschäftigter, in Gefahr sein", mahnt Dieter Kiesling, der Betriebsratsvorsitzende der Region Mahle Behr Mühlacker. "Dem gilt es entgegen zu treten", so Kiesling weiter, denn, "das Problem ist zum Großteil hausgemacht. Wie schon länger bekannt ist, werden zwar neue Aufträge und neue Produkte für Mahle gewonnen, diese werden jedoch aufgrund einseitiger Entscheidungen des Konzerns nicht oder nur selten an den deutschen Standorten realisiert".

Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, Nektaria Christidou, forderte die Geschäftsleitung in der Betriebsversammlung zum wiederholten Male ausdrücklich auf, neue Produkte und Aufträge in Mühlacker zu positionieren um damit Beschäftigung zu sichern. Und sie machte dies sehr deutlich: "Ihr wollt eine Antwort auf Eure Anfrage zu Verlagerungen ins Ausland", fragte Sie an die Geschäftsleitung gerichtet, "hier habt ihr sie, sie lautet nein, nein und nochmal nein. Verlagerungen und der Abbau von Arbeitsplätzen, das ist nicht der Weg, den dieser Betriebsrat geht."

Die erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou, machte in den Betriebsversammlungen deutlich, dass gemeinsam mit dem Betriebsrat alle Anstrengungen unternommen werden, um mit nachhaltigen Ideen die Arbeitsplätze zu sichern. "Wir müssen heute schon an die Arbeit von morgen denken. Darum geht es jetzt darum, die vorhandenen Mittel zu nutzen, die die Transformation mitgestalten. Wir müssen bei Mahle Qualifizierungsmöglichkeiten nutzen um Beschäftigung zu halten. Man muss über Brücken für einen flexiblen Übergang in die Rente und damit einhergehend die Möglichkeit für Beschäftigung junger Menschen reden. Dafür braucht es keine Abweichungen vom Tarifvertrag, sondern kluge und innovative Ideen der Personalplanung."

"Gerade die aktuelle Situation bei Mahle ist für mich ein eindeutiger Hinweis, dass die IG Metall mit ihrem Moratorium für einen fairen Wandel genau an der richtigen Stelle ansetzt", sagt Papaioannou und fordert Mahle und alle anderen Arbeitgeber in der Region auf sich ihrer Verantwortung für den Industriestandort Deutschland in der Transformation und für die Zukunft der dort Beschäftigten zu stellen.

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Mahle Behr in Mühlacker

Mahle Behr in Mühlacker

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Moratorium für einen fairen Wandel

Moratorium für einen fairen Wandel

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Letzte Änderung: 30.01.2020