Erinnerung an antisemitischen Pogrome

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09.11.2018 Es sollte selbstverständlich sein, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger Teil unserer Gesellschaft sind

Der DGB Baden-Württemberg erinnert an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, den Beginn von massiven staatlich gelenkten Verfolgungen gegen Menschen jüdischen Glaubens. Bei diesen Pogromen ließ das nationalsozialistische Regime Synagogen, jüdische Geschäfte und Häuser zerstören. Tausende Jüdinnen und Juden verloren ihre Existenzgrundlage, hunderte wurden ermordet oder in den Tod getrieben.

"Es ist unsere Pflicht als Demokratinnen und Demokraten, eine lebendige Erinnerungskultur zu pflegen. Doch es sollte uns auch ein Anliegen sein, den Opfern des Nationalsozialismus angemesen zu gedenken. Ebenso sollte es uns ein Anliegen sein, unsere Demokratie und unsere Gesellschaft so zu gestalten, dass Rechtsextremismus, rechter Terror und die Unterdrückung von Minderheiten keinen Platz mehr haben", sagte der DGB-Landesvorsitzende Martin Kunzmann. Es bereite ihm große Sorgen, dass "Judenfeindlichkeit und Hass auf religiöse Minderheiten wieder verstärkt zu Tage treten und teilweise ganz unverfroren ventiliert werden." Für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sei nach der Befreiung Deutschlands durch die Alliierten 1945 klar gewesen: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! "Dazu gehört selbstverständlich auch: Nie wieder Judenhass! 80 Jahre nach dem Beginn der systematischen Judenverfolgung, die mit einem Massenmord geendet hat, sollte es selbstverständlich sein, dass jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger Teil unserer Gesellschaft sind", mahnte der DGB-Landesvorsitzende.

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter rufen dazu auf, sich für ein respektvolles und friedliches Miteinander einzusetzen. In einer Resolution, die die ehrenamtlichen Kreis- und Stadtverbände des DGB Baden-Württemberg jüngst verabschiedet haben, begründen sie ihre Haltung: "Dazu verpflichtet uns nicht nur die Geschichte. In den Betrieben und Verwaltungen leben und fördern wir als Vertrauensleute, Betriebs- und Personalräte und Kolleginnen und Kollegen seit Jahrzehnten eine gelingende Integration und ein respektvolles Zusammenleben der Menschen unabhängig von Nationalität, Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung."

Letzte Änderung: 09.11.2018