Unterstützung von Unternehmen gefordert

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01.06.2017 Dual Studierenden sind größtenteils zufrieden mit der Gestaltung der Praxisphasen. Eine große Mehrheit wünscht sich aber bessere Unterstützung durch ihr Unternehmen.

Die Praxisphasen müssen besser werden. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter Studierenden der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Insgesamt sind die dual Studierenden zufrieden mit der Gestaltung der Praxisphasen. Die Zufriedenheit nimmt allerdings mit der Dauer des Studiums ab. Außerdem wünscht sich eine große Mehrheit der dual Studierenden eine bessere Unterstützung durch ihr Unternehmen.

Die IG Metall bewertet es als positiv, dass mehr als die Hälfte der Studierenden mit der Gestaltung der Praxisphasen zufrieden ist. Unter den Befragten im letzten Studienjahr gibt allerdings deutlich weniger als die Hälfte diese Antwort. Ähnlich wie bei der großen Beschäftigtenbefragung der IG Metall zeigt sich: Dort, wo die IG Metall Tarifverträge ausgehandelt hat, sind die Studierenden mit den betrieblichen Rahmenbedingungen des dualen Studiums deutlich zufriedener.

Aus den Ergebnissen der Befragung lassen sich konkrete Verbesserungsansätze ableiten:

  • Die Mehrheit gibt an, dass sie in der Praxisphase überwiegend als zusätzliche Arbeitskraft (ohne Wissensvermittlung) eingesetzt wird
  • Weniger als 20 Prozent der Befragten bestätigen, dass Theorie und Praxis gut verzahnt sind
  • Fast jeder Fünfte erklärt, dass die Einsatz-Abteilungen nicht über den Wissensstand der Befragten informiert waren
  • Die Praxisphasen werden insgesamt positiv gesehen; allerdings bewertet nur circa jeder Dritte den Praxisteil als inhaltlich fordernd.

Kritischer fallen die Rückmeldungen zu den Rahmenbedingungen des Studiums aus: Jeweils die deutliche Mehrheit der Befragten wünscht sich eine Übernahme in ihrem Betrieb nach Abschluss des Studiums, die Finanzierung von Lernmitteln und Reisekosten zur Hochschule sowie die Übernahme von Verwaltungsgebühren der DHBW durch den Arbeitgeber. Dies ist für jeweils circa zwei Drittel der Befragten in ihren Betrieben nicht erfüllt.

Trotz Fachkräftemangels in vielen Branchen in Baden-Württemberg fühlen sich zahlreiche dual Studierende nicht ausreichend über die Entwicklungsmöglichkeiten in ihren Betrieben informiert. Nur knapp jeder Vierte kann auf die finanzielle Förderung eines Masterstudiums nach dem Bachelorabschluss durch seinen Arbeitgeber hoffen. Aus Sicht der IG Metall vergeben sich die Arbeitgeber damit wertvolle Chancen, um für den Nachwuchs attraktiv zu bleiben.

Letzte Änderung: 29.06.2017