Verhandlungsergebnis bei Doduco

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10.02.2017 Bei den Verhandlungen um einen Interessensausgleich und Sozialplan bei der Firma Doduco in Pforzheim gibt es ein Ergebnis.

Die Geschäftsleitung von Doduco informierte im Frühjahr 2016 die Betriebsräte der Standorte Pforzheim und Sinsheim von ihren Planungen, Doduco nachhaltig umzubauen.

Durch diese Veränderungen sollten 192 Arbeitsplätze wegfallen. Der Gesamtbetriebsrat, unterstützt durch die IG Metall Geschäftsstellen Pforzheim und Heidelberg nahmen daraufhin Verhandlungen für den notwendigen Interessensausgleich und Sozialplan auf. Bei den Verhandlungen erzielten Betriebsrat und Geschäftsleitung gestern ein Ergebnis.

Am Mittwoch den 08.02.2017 haben die Betriebsparteien der DODUCO GmbH den Interessenausgleich und Sozialplan für die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen unterschrieben. Die Belegschaft wurde am selben Tag in einer Betriebsversammlung darüber informiert. Zusätzlich wurden am Donnerstag und Freitag sechs Abteilungsversammlungen durchgeführt, in denen die Inhalte des Sozialplans dargestellt worden sind. Vorangegangen sind 15 Verhandlungstermine, in denen die geplanten Maßnahmen der DODUCO GmbH erläutert und verhandelt wurden. Dabei handelt es sich konkret, um diverse betriebliche Veränderungen, die zur besseren geschäftlichen Situation beitragen sollen, wie z.B. Produktportfoliobereinigungen und Automatisierungen, die die Standorte Pforzheim und Sinsheim nachhaltiger und zukunftsfähiger aufstellen sollen. Außerdem zählen nach Meinung der GF, die Einstellung eines Produktionssegments und die Verlagerung diverser Produktionsabteilungen nach Rumänien, zu den unabdingbaren Maßnahmen der Umstrukturierung.

Die von der Geschäftsführung geforderte Arbeitsplatzreduzierung von 192 Mitarbeitern konnte, im Zuge der Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat, auf 156 gesenkt werden. Dabei werden 28 schon ausgetretene Beschäftigte angerechnet, so dass sich die Zahl der noch abzubauenden Stellen auf 128 (118 in PF und 10 Stellen in SNH) reduziert hat. Das Ziel der Verhandlungen war, den Arbeitsplatzverlust sozialverträglich mit einem Freiwilligenprogramm, der Errichtung einer Transfergesellschaft und einer speziellen Rentenbrücke für die älteren Kolleginnen und Kollegen, zu gestalten. Die Abfindungskriterien sind, mit Hilfe des Rechtsanwalts Dr. Mathias Helmke, dem Wirtschaftsberater Stefan Zilling und dem Tarifvertragspartner IG Metall auf Seiten des Gesamtbetriebsrats, in den konstruktiv stattfindenden Gesprächen verhandelt worden. Außerdem ist es dem Gesamtbetriebsrat gelungen, höhere Investitionen in die Infrastruktur der Standorte durchzusetzen.

Zusätzlich sollen Kompetenzzentren in Pforzheim und Sinsheim entstehen, um den Weltmärkten gerechter zu werden. Dahingehende gesellschaftliche Strukturänderungen sind geplant bzw. in der Umsetzung.

Der IG Metall Sekretär Rolf Nutzenberger hebt hervor, dass es gelungen ist, dass alle neuen Gesellschaften der Tarifbindung in Form der Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und Edelmetall unterliegen werden.

Ebenso konnte in einer Betriebsvereinbarung die Ausbildungs- und Altersteilzeitquote erhöht werden. Damit wird auch der hohen Altersstruktur entgegen gewirkt.

Der Gesamtbetriebsrat bedauert den Arbeitsplatzabbau und weist auch auf die sich schnell veränderten politischen und marktwirtschaftlichen Bedingungen hin. Viele internationale Mitbewerber im Kontaktbereich strukturieren um oder stellen die Halbzeug Herstellung ein. Ob die Maßnahmen der Verlagerung nach Rumänien, zum gegenwärtigen Zeitpunkt zielführend sind, ist nach Meinung des Gesamtbetriebsrats nicht ausreichend geklärt.

Anhang:

Doduco Pforzheim

Doduco Pforzheim

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Letzte Änderung: 10.02.2017