Immer noch verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich 21 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Damit sich in den Unternehmen und Betrieben an dieser Situation etwas ändert, engagieren sich Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen am 14. Oktober 2016, dem diesjährigen "Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit", mit vielfältigen Aktionen.

Die IG Metall ruft Wirtschaft und Politik dazu auf, mehr für die Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt zu unternehmen. Frauen seien noch immer benachteiligt, wenn es um Chancengleichheit, Entgeltgerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Das forciert nach Auffassung der IG Metall Altersarmut, prekäre Beschäftigung und den Fachkräftemangel. Noch immer bilde Deutschland mit einer durchschnittlichen Entgeltlücke von 21 Prozent mit das Schlusslicht in Europa.

"Unsere Tarifverträge schützen vor direkter Diskriminierung bei der Eingruppierung. Allerdings ist die strukturelle Benachteiligung von Frauen der größte Hemmschuh für Arbeitnehmerinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt", sagte Liane Papaioannou von der IG Metall Pforzheim. "Die Hälfte unserer Bevölkerung hat allein aufgrund ihres Geschlechtes eingeschränkte Berufsoptionen, schlechtere Entwicklungschancen, weniger Einkommen und weniger Rente. Das ist ungerecht und ökonomisch fahrlässig."

Auch wenn die Zahl der erwerbstätigen Frauen heute so hoch ist wie nie zuvor, seien doch die meisten Frauen in Minijobs oder unsicheren Beschäftigungsformen oder in kurzen Teilzeitarbeitsverhältnissen tätig. Dies zeige die vom statistischen Bundesamt errechnete Entgeltlücke von 21 Prozent beim Verdienst von Frauen und Männern.

Am 10.10.2016 ab 16:30 Uhr informieren die Gewerkschaftsfrauen die Passanten in der Fußgängerzone in Pforzheim. Dort können auch Postkarten an die Bundeskanzlerin unterzeichnet werden, die diese dazu auffordern das Entgeltgleichheitsgesetzt nun endlich auf den Weg zu bringen.