Mindestlohn steigt auf 8,84 Euro

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10.07.2016 Es ist ein gutes Signal, dass der Mindestlohn an 2017 auf 8,84 Euro steigt

Der Vorsitzende des DGB Baden-Württemberg Nikolaus Landgraf bewertete die heutige Entscheidung der Mindestlohn- Kommission positiv: "Es ist ein gutes Signal, dass der Mindestlohn im kommenden Jahr um 34 Cent auf 8,84 Euro pro Stunde steigt. Davon profitieren mehr als 400 000 Geringverdiener in Baden-Württemberg. Sie werden von Januar an in einer Vollzeitstelle rund 55 Euro mehr im Monat verdienen.

Der höhere Mindestlohn ist auch positiv für die Wirtschaft sowie die Steuer- und Sozialsysteme: Jeder Cent bedeutet 70 Millionen Euro mehr Kaufkraft pro Jahr - und damit mehr Steuer und Beitragseinnahmen."

Landgraf weiter: "Die Fakten zeigen es glasklar: Der Mindestlohn wirkt. Bundesweit sind die Löhne der untersten Einkommensgruppe deutlich gestiegen. Auch das Jobkiller- Argument ist widerlegt. Deutschlandweit hat die Beschäftigung in Branchen zugenommen, in denen der Mindestlohn den Beschäftigten höhere Löhne beschert hat." In Baden-Württemberg sind nach DGB-Angaben die Entgelte 2015 im Gastgewerbe durchschnittlich um 5,4 Prozent gestiegen, im Gesundheits- und Sozialwesen sogar um 7,1 Prozent. Damit ist der Anstieg in beiden Branchen überdurchschnittlich hoch ausgefallen.

Bei der Beschäftigungsentwicklung zeigt der Trend ebenfalls nach oben: Binnen Jahresfrist hat diese landesweit im Gastgewerbe um 7,2 Prozent zugenommen, bei den sonstigen Dienstleistungen (etwa bei Call-Centern sowie Wach- und Sicherheitsdiensten) um 6,5 Prozent (Stand Ende 2015). Insgesamt haben im Südwesten mehr als acht Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der Mindestlohn-Einführung profitiert. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes haben noch im April 2014 landesweit 428.335 Menschen für weniger als 8,50 Euro brutto die Stunde gearbeitet. Zwei Drittel von ihnen hatten lediglich einen Minijob

Letzte Änderung: 07.07.2016