Erstmals Kundgebung bei Mapal WWS

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11.05.2016 Über 400 Metallerinnen und Metallern machen die Heilbronner Straße zweitweise dicht.

"Nachdem sich im Enzkreis in den letzten beiden Wochen bereits 1684 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt hatten, gab es erstmals im Rahmen einer Tarifrunde eine Kundgebung vor dem Tor der Firma Mapal WWS", erklärt der Sprecher der IG Metall Arno Rastetter.

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Unterstützt wurden die Beschäftigten bei Mapal WWS von Kolleginnen und Kollegen der Firmen Pentair aus Straubenhardt und Harman Becker aus Ittersbach die mit dem Bus zur Kundgebung angereist waren.

Sebastian Gasior von der IG Metall begrüßte die Kundgebungsteilnehmerinnen und Teilnehmer und betont, dass die Beschäftigten der Metallbetriebe im Enzkreis mit der Kundgebung nochmals deutlich machen, dass sich die Arbeitgeber mit einem Angebot in der laufenden Woche deutlich in Richtung 5% bewegen müssen.

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Paul Däschle, Betriebsratsvorsitzender der Firma Mapal WWS heizte den Kundgebungsteilnehmerinnen und Teilnehmern gleich ein und rief: "Wenn einer der Meinung ist, dass einem im Leben was geschenkt wird, der täuscht sich. Wer auf Almosen der Arbeitgeber hofft, der wird gewaltig enttäuscht.

Deshalb nehmen wir den Kampf für eine gute Tarifrunde 2016 auf und zeigen den Arbeitgebern, wo der Hammer hängt. Der Betriebsrat und die IG Metall handeln demokratisch gewählt und legitimiert im öffentlichen Interesse, zur Wahrung von Belangen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eines Betriebes und existieren nicht aus reinem Selbstzweck oder gar weil es schön ist, einen Betriebsrat oder Gewerkschaft zu haben, erklärt er den Kundgebungsteilnehmerinnen und Teilnehmern.

Demokratie heißt "Herrschaft des Volkes und nicht des Kapitals" liebe Kolleginnen und Kollegen, rief er der Menge unter tosendem Beifall zu. Er erinnerte daran, dass Mapal WWS erst 3 Jahre Mitglied im Arbeitgeberverband und somit tarifgebunden ist. Es wäre eine lange und harte Auseinandersetzung gewesen bis elementare Elemente aus dem Tarifvertrag durchgesetzt werden konnten. Und man sei noch lange nicht am Ende angekommen.

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Caroline Loesgen, Betriebsratsvorsitzende bei Pentair kritisiert die Renditegier des amerikanischen Konzerns. "Der Mensch steht im Konzern ziemlich weit hinten, obgleich er es ist, der die Rendite erwirtschaftet. Die Torte geht nach Amerika während nur ein kleines Stück bei den Beschäftigten bleibt. Diejenigen, die die Torte backen dürfen dann höchstens mal daran riechen. Steigende Umsätze, sinkende Mitarbeiterzahlen und eine enorme Steigerung der Wertschöpfung. Deshalb steht uns eine saftige Erhöhung zu", führt Caroline Loesgen eindrücklich aus.
"5% mehr Entgelt. - Wir für mehr. - Das Geld muss her" rief sie der Menge zu.

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Klaus Rupp Betriebsratsvorsitzender der Firma Harman Becker erinnerte daran, dass die Produktion Harman/Becker geschlossen wurde obwohl der Betriebsrat mit Wirtschaftssachverständigen nachweisen konnte dass dies eine vollkommen unwirtschaftliche Maßnahme sei. Dennoch wurde die Maßnahme mit aller Härte durchgezogen. Man nahm Millionen für Abfindungen in die Hand und das alles nur um die Aktienkurse zu beflügeln. Dies seien die wahren Hintergründe warum Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet werden.

"Schaut euch die Gewinne an, die in der Metall und Elektroindustrie erwirtschaftet wurden. Wer hat diese Gewinne erwirtschaftet fragt er in die Menge und hat auch gleich die Antwort: Ihr die Kolleginen und Kollegen und deshalb bekräftigt er noch einmal die Forderung nach 5% mehr Geld.

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Liane Papaioannou von der IG Metall Pforzheim verwies zu Beginn Ihrer Rede darauf, dass bereits in der Vorwoche über 300 Beschäftigte von Mapal WWS die Arbeit bis zu 2 Stunden niedergelegt haben. Mit den Arbeitgebern ging sie scharf ins Gericht: "Das aktuelle Verhalten der Arbeitgeber bei den Verhandlungen suche seines gleichen. Mit ihrer Verweigerungshaltung brächten sie die gesamte Metall- und Elektroindustrie an den Rand eines Streiks", erklärt Papaioannou.

"Sie werfen uns Höhenflüge vor und erfinden die "Scheinkonjunktur", Dabei sind die einzigen Dinge, die zu Beginn dieses Jahres Höhenflüge hatten ihre Umsätze, ihre Profite und die Dividenden" ruft Papaioannou und verweist auf die Umsatzrekorde bei Witzenmann, Mahle und Mapal WWS. Sie rechnete den Arbeitgebern vor, dass bei den börsennotierten Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie mehr als 11 Milliarden Euro an Dividende ausgeschüttet wurden. Alleine die 5 größten Konzerne der Metall-und Elektroindustrie schütten dieses Jahr für ihre Aktionäre mehr Dividende aus als eine Entgelterhöhung um 5 Prozent für alle 3,8 Millionen Beschäftigten unserer Branche kosten würde, rief er den Protestierenden zu.

Weiter prangerte sie an, dass Im Enzkreis von 41 Betrieben mit Betriebsräten, die der Metall- und Elektroindustrie zuzuordnen sind, 23 ohne Tarifbindung seien, 9 hätten einen Anerkennungs- oder Haustarifvertrag und gerade mal 8 seien Mitglied bei Südwestmetall. Das hieße, so Papaioannou, in mehr als der Hälfte der Betriebe verdienen die Beschäftigten weniger als Ihnen nach dem Tarifvertrag zustehen würde.

Gerechtigkeit bedeute für gleiche Arbeit auch gleiches Geld zu bekommen. Gerechtigkeit bedeute, nicht von der Lohnentwicklung abgehängt zu werden und gar keine oder nur sporadisch eine Lohnerhöhung zu bekommen.Deshalb beziehe die IG Metall Pforzheim Betriebe ohne Tarifbindung oder mit Haustarifvertrag in diesem Jahr stärker in die Auseinandersetzung mit ein.

Sie bezeichnet die wirtschaftliche Schwarzmalerei der Arbeitgeber als unverantwortlich und rät den Arbeitgebern deshalb ihre bisherigen Vorschläge (0,9% Entgelterhöhung für 12 Monate sowie eine Einmalzahlung von 0,3% oder 2,1% mit einer Laufzeit von 24 Monaten) schnell wieder einzupacken und ein Angebot vorzulegen, dass den wirtschaftlichen Realitäten und den Anstrengungen der Beschäftigten in den Betrieben entspricht.

Weiter machte sie deutlich, dass die 5% Entgelterhöhung auch für die Stärkung des privaten Konsums notwendig sei. "Der private Konsum trägt einen Löwenanteil daran, dass die deutsche Wirtschaft läuft. Wer das nicht erkennt, wer den Konsum jetzt mit falscher Lohnpolitik bremst oder abwürgt, der würgt auch die Konjunktur ab", rief sie der Menge zu.
Die Strategie von Südwestmetall sei für sie selbst gefährlich, erläuterte Papaioannou. Mit ihren miserablen Angeboten verärgern sie die Beschäftigten, machen aber auch den Mitgliedern ihres Verbandes völlig falsche Hoffnungen auf einen niedrigen Abschluss. "Am Ende werden diese wieder bitterlich enttäuscht sein, wenn sich die IG Metall mit Ihrer Forderung nach 5 % weitgehend durchsetzen kann", so Papaioannou.

"Die Arbeitgeber haben in der 4. Verhandlungsrunde die letzte Chance ihr Verhalten und ihr Angebot zu korrigieren - ich hoffe für sie, dass sie die Chance nutzen - rief sie der Menge zu."

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Kolleginnen und Kollegen von Pentair und Harman Becker bei der Kundgebung

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Kolleginnen und Kollegen von Pentair und Harman Becker bei der Kundgebung

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Kundgebung bei Mapal WWS

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Letzte Änderung: 11.05.2016