Politik trifft IG Metall Pforzheim

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03.08.2015 SPD Bundestagsabgeordnete zu Gast bei IG Metall Tagung von Funktionären und Betriebsräten.

Nach der Einleitung des 1. Bevollmächtigten, in der er den abscheulichen Brandanschlag auf das zur Unterbringung geplante Gebäude in Remchingen aufs schärfste verurteilte und zum Wiederstand gegen jede Form von Rassismus aufforderte, stellte die SPD Bundestagsabgeordnete Katja Mast einige bereits umgesetzte Reformen auf Bundes- und Landesebene da und gab einen Ausblick auf die künftigen Reformvorstellungen der SPD in der Bundesregierung.

Bereits zu Beginn der Legislaturperiode wurde im Bundestag mit dem gesetzlichen Mindestlohn von min. EUR 8.50 und der Rente mit 63 bei min. 45 Versicherungsjahren gleich zwei Reformprojekte umgesetzt, die auf Forderungen der Gewerkschaften zurück gingen.

"Der Mindestlohn ist einer der größten sozialdemokratischen Erfolge und ein Meilenstein in der Arbeitsmarktpolitik. Vor allen Dingen für die Menschen, die jeden Morgen aufstehen und arbeiten gehen. Die erste Zwischenbilanz nach sechs Monaten hat uns hier recht gegeben - sie fällt durchweg positiv aus. Es gab keine Jobverluste, die Zahl der Aufstocker ist jetzt schon um 55.000 zurückgegangen und der Einzelhandel boomt," so Mast vor den Betriebsräten.

"Nach Rentenpaket, Mindestlohn und Tarifautonomie werden wir in der zweiten Jahreshälfte das Thema Werkverträge und Leiharbeit angehen. Dabei geht es uns nicht darum, die Werkverträge als flexibles Instrument des Arbeitsmarkts abzuschaffen. Vielmehr geht es darum, den Missbrauch von Werkverträgen einzudämmen und dafür zu sorgen, dass sozial abgesicherte Normalarbeitsverhältnisse wieder die Norm werden."

Dies unterstrichen auch zahlreiche Redner in der anschließenden Diskussion, so der Betriebsratsvorsitzende der Firma Mahle Behr Dieter Kiesling. "Wir müssen verhindern dass mit den Logistikbereichen gleich noch Montagearbeiten mit ausgelagert werden. Hierzu brauchen wir gesetzliche Rahmenbedingungen, welche die Informations- und Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte stärken."

Kritische Beiträge der IG Metall Funktionäre gab es zu den Themen Agenda 2010 und TTIP.

Positiv hingegen bewerteten die Gewerkschafter die Verabschiedung des Tariftreuegesetz und dem Bildungszeitgesetzt mit der Grün/Roten Mehrheit im Landtag.

Insbesondere das Bildungszeit Gesetz ist für die IG Metall Baden-Württemberg eine wichtige Errungenschaft. Ermöglicht sie jetzt auch den Beschäftigten "im Ländle" die Möglichkeit sich an 5 Tagen im Jahr bezahlt für berufliche oder politische Bildung freistellen zu lassen. Auch zur Weiterbildung im Ehrenamt können die 5 bezahlten Tage genutzt werden.

Zum Schluss der Debatte stellte die Bundestagsabgeordnete heraus, dass Gute Arbeit das Leitbild ihrer Politik sei. "Sie wolle, dass angesichts von Digitalisierung und Technologisierung faire Arbeitsbedingungen erhalten bleiben und ausgebaut werden. Wissensbasiertheit, Industrie 4.0, Arbeiten 4.0, Demographie, Fachkräftesicherung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf - alle diese Bereiche böten mehr Chancen als Risiken, so Mast. "Es gilt, diese Themen richtig zu gestalten. Das packen wir jetzt Schritt für Schritt an," erklärte Mast zum Ende Ihres Statements.

Anhang:

Konferenz mit Katja Mast

Konferenz mit Katja Mast

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Letzte Änderung: 13.08.2015