Roman Zitzelsberger in Pforzheim

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17.09.2014 Der Gewerkschaftschef im Südwesten äußert sich auf der Delegiertenversamm-lung der IG Metall Pforzheim zur anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie

"Die wirtschaftliche Lage der Metall- und Elektroindustrie ist gut. Daran lassen die Daten keinen Zweifel. Wer jetzt Bescheidenheit fordert, will den Beschäftigten den gerechten Anteil an der erbrachten Leistung vorenthalten". Mit diesen Worten fasste Roman Zitzelsberger die grobe Stoßrichtung der Entgeltforderung für die anstehende Tarifrunde für die 800.000 Beschäftigen in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie zusammen.

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Zitzelsberger, der bei seinem Besuch der Region u.a. die Firma Karl Scheufele GmbH besuchte, fuhr fort, dass die ökonomischen Risiken, insbesondere durch eine Verschärfung der Sanktionen der EU gegen Russland, zwar im Auge zu behalten seien, diese bislang zumindest aber kaum Bremsspuren hinterlassen hätten. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine politische Krise auch politisch gelöst werden müsse und ein möglicher Handelskrieg nur zu Verlierern auf beiden Seiten führen könne.

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Der endgültige Forderungsbeschluss für die Tarifrunde, die zu Beginn nächsten Jahres in die heiße Phase geht, erfolgt erst Ende November dieses Jahres. Im Bereich der qualitativen Forderungen zeichnen sich bereits zwei konkrete Forderungen ab. Dazu der Gewerkschafter: "Unser Auftrag lautet die Arbeitswelt zukunftssicher zu gestalten. Dazu gehören zwingend Möglichkeiten des flexiblen Übergangs in die Rente für diejenigen Beschäftigten, die jahrzehntelang zum Wohlstand des Landes beigetragen haben. Dazu gehört aber auch, allen Arbeitnehmern die Möglichkeit zu verschaffen, im Rahmen von Fort- und Weiterbildung die eigene Erwerbsbiographie selbstbestimmt gestalten zu können". Konkret setzt sich die IG Metall für eine neue Altersteilzeit-Regelung ein, die flexible Ausstiegsoptionen gerade auch für besonders Belastete und untere Entgeltgruppen eröffnet. Sowie für eine geförderte Bildungsteilzeit, die die beiden Haupthemmnisse der beruflichen und persönlichen Weiterbildung, den Mangel an Zeit und Geld, beseitigt oder zumindest deutlich abschwächt. Zitzelsberger fasst beide Punkte mit den Worten zusammen: "Es geht um bessere Aufstiege und fairere Ausstiege. Es geht um Perspektiven für Jung und Alt".

Letzte Änderung: 10.04.2015