Tarifrunde Edelmetall

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18.06.2013 IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Geld für die "Edelmetaller"

Pforzheim/Stuttgart Die IG Metall Baden-Württemberg geht mit einer
Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld in die anstehende Entgelttarifrunde für die rund 10.000 Beschäftigten der Edelmetallindustrie im Land. Der einstimmige Beschluss der Tarifkommission wurde inzwischen vom Vorstand der IG Metall genehmigt.

Verhandlungsführer Walter Beraus von der IG Metall Bezirksleitung: "Die IG Metall hält mit ihrer Forderung auch 2013 an ihrer verlässlichen, mittelfristig orientierten Tarifpolitik fest." Die Gewerkschaft orientiere sich an den bewährten Parametern Inflation und gesamtwirtschaftliche Produktivität. Daraus ergebe sich ein verteilungsneutraler Spielraum von 3,5 Prozent. Zusätzlich will die IG Metall durch Umverteilung die Inlandsnachfrage stabilisieren. Beraus: "Wir müssen Impulse für die Kaufkraft setzen. Das ist der beste Stabilitätsfaktor für die Beschäftigung im Land. Wer bei der Entgeltentwicklung auf die Bremse tritt, gefährdet Arbeitsplätze."

Die Laufzeit des zu verhandelnden neuen Entgelttarifvertrages soll nach Willen der IG Metall 12 Monate nicht überschreiten. Keine Notwendigkeit sehen die Gewerkschafter für Flexibilisierung des angestrebten Tarifabschlusses. "Es geht um eine Zahl und die gilt es am Ende möglichst klar und für alle Beschäftigten gültig darzustellen. Wir haben genügend Instrumente im bestehenden Flexibilisierungsbaukasten. Die Arbeitnehmervertreter haben kein Interesse, jedes Mal die Tarifabschlüsse auf betrieblicher Ebene noch einmal verhandeln zu müssen."
Die konjunkturelle Entwicklung schätzt Beraus insgesamt positiv ein.

So erklären die Betriebsratsvorsitzende von Inovan Soja Sing und Les Atelier Bijou dass die derzeitige Auftragslage nur mit Mehrarbeit zu stemmen ist und die selbstbewussten Beschäftigten eine deutliche Entgelterhöhung erwarten.

Gerd Haas von der Firma G. Rau macht deutlich dass die Beschäftigten in Sachen Entgelterhöhung äußerst motiviert und bereit sind, die Forderung der IG Metall nach Entgelterhöhungen von 5,5% auch mit Warnstreiks durchzusetzen wenn dies erforderlich wird.

Ähnlich entschlossen zeigen sich auch die Beschäftigten bei Doduco und der Firma Scheufele, so deren Betriebsratsvorsitzende Ayo Olajide und Jürgen König.

Am 24. gehen die Tarifverhandlungen für Baden-Württemberg in Pforzheim in die erste Runde. Die Friedenspflicht endet für das laufende Entgeltabkommen am 30. Juni. Warnstreiks sind somit ab 1. Juli möglich.

Letzte Änderung: 18.06.2013