Gear Motion in Ittersbach vor dem Aus?
Nachdem die Belegschaft am 07. März 2013 von der Geschäftsleitung über die Schießungsabsicht des Werkes in Ittersbach informiert wurde steigert sich der Unmut in Empörung und Wut. Ohne den Betriebsrat auch nur
ansatzweise ordnungsgemäß rechtzeitig und umfassend zu informieren, verlangt die Geschäftsleitung Verhandlungen über einen Interessenausgleich um möglichst schnell die Beschäftigten entlassen zu können.
"Wir fordern unser gutes Recht, alle erforderlichen Unterlagen zur wirtschaftliche Situation und zur Begründung dieser Maßnahme zu erhalten ein. Darüber hinaus wollen wir das nicht so einfach hinnehmen und zumindest die
Gelegenheit bekommen Alternativen aufzuzeigen, so Hanspeter Gay, Betriebsratsvorsitzender der Fa. Gear Motion GmbH in Ittersbach. Gay: "sie bezweifeln sogar die Notwendigkeit, dass wir Unterstützung durch die IG Metall und einen
Rechtsanwalt erhalten. Daran werden wir aber festhalten, weil wir froh sind in dieser Situation nicht alleine zu stehen."
Martin Obst, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Karlsruhe: "die Belegschaft ist bereit für ihre Arbeitsplätze zu kämpfen. Dabei werden wir sie mit allen notwendigen Mitteln unterstützen. Wir schließen auch
rechtliche Schritte nicht aus, weil die Arbeitgeberseite hier grob gegen ihre betriebsverfas-sungsrechtlichen Pflichten verstoßen, in dem sie ohne den Betriebsrat ord-nungsgemäß zu informieren gleich mit der
Einigungsstelle drohen. Es ist of-fensichtlich was sie wollen. Möglichst schnell einen Interessenausgleich scheitern zu lassen um schnellstmöglich Kündigungen aussprechen zu können. Wer so mit Menschen und ihren
Ängsten umgeht ist skrupellos und wird mit einem Konflikt rechnen müssen!"
Auch der Politik blieb das Vorhaben des Unternehmens nicht verborgen. Nachdem der Bürgermeister von Karlsbad, Herr Knodel von der geplanten Betriebsschließung erfuhr, erklärte er sich bereit in einer Betriebsversammlung am
heutigen Tage zu der Belegschaft zu reden. Auch dies lehnte die Geschäftsleitung ab und versuchte den Betriebsrat dazu zu bewegen, die Betriebsversammlung abzusagen. "Der Betriebsrat hat daran festgehalten die Versammlung
durchführen. Es war auch gut, dass Herrn Bürgermeister Knodel dort zur Belegschaft gesprochen hat", berichtet Hanspeter Gey.
Bezeichnend bei der Versammlung war, dass der Werksleiter die vertreter der Presse des Saales verwies obwohl diese ausdrücklich vom Betriebsrat eingeladen war. Offensichtlich hört Demokratie bei Gear Motion vor dem Werkstor
auf. Große Zustimmung gab es bei der Belegschaft für den Erhalt des Standortes und die Arbeitsplätze zu kämpfen.
Letzte Änderung: 28.03.2013