Qualifizierte Arbeitskräfte ausbilden

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13.12.2011 Die IG Metall fordert mehr Anstrengungen zur Ausbildung und Weiterbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und gering qualifizierten Migranten

(Pforzheim den 13.12.2011) - Die IG Metall fordert mehr Anstrengungen zur Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, und Weiterbildung von Un-und Angelernten. Zwar investierte ein Teil der Betriebe in beachtlichem Umfang in die Weiterbildung ihrer Arbeitskräfte, jedoch konzentrierte sie ihre Förderung vor allem auf die qualifizierten Arbeitskräfte, erklärte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim am 13.12.2011.

Un- und Angelernte haben oftmals keine Chance auf betriebliche Förderung, obwohl ihre Arbeitsplätze besonders gefährdet sind, erklärte Kunzmann. Der Gewerkschafter appellierte an die Agentur für Arbeit, die Kammern und die Betriebe der Region, hier stärker initiativ zu werden.

Insbesondere Kleinbetriebe tun sich mit dem Angebot von betrieblicher Weiterbildung schwer, sagte Kunzmann. Nur jeder vierte Betrieb bietet nach Erkenntnissen der IG Metall betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen an. Qualifizierte Beschäftigte hätten eine weit aus grössere Chance auf betriebliche Weiterbildung als gering Qualifizierte im Betrieb. Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen habe bislang eine Betriebsvereinbarung zur beruflichen Weiterbildung abgeschlossen.

Dass es auch anders geht zeigen erste Auswertungen des im ersten Halbjahr 2011 in der Schmuck,- Uhren,- und Edelmetallindustrie abgeschlossenen Tarifvertrag zur persönlichen beruflichen Weiterbildung.

Nach den tariflichen Bestimmungen der Branche können Beschäftigte Mittel aus einen eigens für diesen Zweck in den Betrieben eingeichteten Fond zur persönlichen beruflichen Weiterbildung beantragen. In einigen Betrieben machen die Beschaftigten schon regen Gebrauch von dieser Möglichkeit. Dies macht deutlich, dass die Bereitschaft der Beschäftigten zur Weiterbildung durchaus vorhanden ist wenn die Rahmenbedingungen stimmen

Deshalb appelliert der IG Metall Bevollmächtigte an die Agentur für Arbeit im Enzkreis sowie die regionalen Kammern, über ihre Fördermöglichkeiten stärker zu informieren und für deren Inanspruchnahme zu werben. Angesichts der aktuellen Ausbildungsmarktsituation in unserer Stadt befürchten wir, dass die Ausbildungssituation der Jugendlichen mit Migrationshintergrund sich auch im Jahr 2011 nicht verbessert, sagte Kunzmann. Wir fordern die Kommunen, die Kammern und die Arbeitgeber in der Region auf, junge Migranten und Migrantinnen in den Ausbildungsmarkt zu integrieren, wie im Rahmen des Nationalen Integrationsplanes von Bundesregierung bereits 2007 beschlossen.

Wir werden mit unseren Betriebsräten in den Betrieben des Enzkreises die Ausbildungssituation der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zum Thema machen. Im kommenden Ausbildungsjahr wollen wir erreichen, das deutlich mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund einen Ausbildungsplatz erhalten, sagte Kunzmann.

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Letzte Änderung: 14.12.2011