Tarifrunde Edelmetall

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19.02.2009 IG Metall setzt Warnstreiks in der Edelmetallindustrie fort. Weitere Arbeitsniederlegungen bei OBE in Ispringen und AMI Doduco in Pforzheim.

Ispringen/Pforzheim Rund 170 Beschäftigte beteiligten sich am Donnerstag den 19.02.2009 bei OBE und AMI Doduco an den Warnstreiks, so der Gewerkschaftssekretär der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.

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In Anbetracht der schlechten wirtschaftlichen Situation und der Tatsache, dass in den Betrieben bereits kurz gearbeitet wird oder Kurzarbeit angekündigt ist, zeigt sich die IG Metall mit der Beteiligung an den Aktionen sehr zufrieden.

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Die Beschäftigten in der Edelmetallindustrie haben erkannt, dass es nichts nützt in der Krise still zu halten. Was jetzt nicht erreicht wird, ist für immer weg. Das ist den Beschäftigten klar. Deshalb beteiligen sie sich auch jetzt so zahlreich an den Aktionen, so Rastetter

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Sie brauchen eine verbindliche Anspruchsregelung der Altersteilzeit genauso dringend wie ihre Kolleginnen und Kollegen in der Metallindustrie. Auch sie können nicht bis 65 oder gar 67 durchhalten.

Dies machte auch der Betriebsratsvorsitzende von AMI Doduco, Bernhard Philippin, bei der Kundgebung vor dem Werkstor deutlich.

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Die Arbeitgeber reagieren indes sehr dünnhäutig. Einige Arbeitgeber fragen bei der IG Metall zynisch nach, wie könnt ihr in so einer Zeit wie dieser Warnstreiks durchführen ?

Hier kann ich nur sagen, wir brauchen von den Arbeitgebern keinen Nachhilfeunterricht, so der Gewerkschafter Rastetter bei der Kundgebung bei AMI Doduco.

Wir vertreten unsere Ziele selbstbewusst und solidarisch. Am Mittwoch im Brötzinger Tal bei den Firmen Inovan, Rau, Heimerle + Meule, Timex, proheq, Scheufele, und Les Atelier Bijoux. Am Donnerstag bei OBE und jetzt bei AMI Doduco.

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Den vorläufigen Höhepunkt bildet die Kundgebung am Freitag, den 20.02.2009 bei der Allgemeinen Gold und Silberscheideanstalt, deren Geschäftsführer, Dr. Bernhard Fuchs auch Verhandlungsführer für den Schmuckverband ist, macht Rastetter deutlich.

Es ist doch schon lächerlich, wie die Arbeitgeber sich die Argumente zurechtlegen. Als die Gewinne sprudelten, sollten wir Maßhalten, damit der Aufschwung anhält. Heute in der Krise, sollen wir Maßhalten, weil es angeblich nichts zum verteilen gibt, so der Gewerkschafter verärgert.

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Wenn es nach den Arbeitgebern ginge wäre immer der falsche Zeitpunkt für Entgelterhöhungen oder andere qualitative Regelungen wie Altersteilzeit.

Aber gerade jetzt will die Gewerkschaft mit einem Abschluss zur Altersteilzeit auch ein Signal an die Politik senden, die ihres Erachtens falsche Entscheidung für die Rente mit 67 wieder zu revidieren.

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Zumindest aber will sie durch den gleitenden Übergang zur Rente über Altersteilzeit das Problem für diejenigen entschärfen, die einfach nicht mehr können.

Für die IG Metall ist es auch eine Frage von Humanität in der Arbeitswelt, und für Solidarität zwischen den Generationen, jetzt eine verbindliche Regelung zur Altersteilzeit in der Uhren- Schmuck- und Edelmetallindustrie zu vereinbaren.

Und auch beim Entgelt gibt es für die Gewerkschafter kein Argument, warum der Abschluss aus der Metallindustrie nicht übernommen werden sollte.

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Auch wenn die Aktionen weiter fortgesetzt werden, hoffen die IG Metaller im Enzkreis auf einen Durchbruch bei der nächsten Verhandlungsrunde am Aschermittwoch.

Letzte Änderung: 20.02.2009