Metaller gegen Sozialabbau

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23.10.2006 Zahlreiche Pforzheimer Metaller/innen waren bei der DGB Kundgebung in Stuttgart

Wie der erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Martin Kunzmann mitteilt waren allein aus dem Enzkreis über 300 Metallerinnen und Metaller am Samstag bei der Kundgebung in Stuttgart dabei. Das waren mehr als wir zu Beginn unserer ersten Planungen gerechnet hatten so Kunzmann.
Kunzmann kritisiert, dass die Politik der Großen Koalition zu einer weiteren Verschärfung der sozialen Lage der breiten Mehrheit der Bevölkerung geführt hat. Jetzt reden einige in der Politik über "Unterschichten" als hätten nicht auch sie dazu beigetragen, dass viele Menschen sich in dieser Lage befinden. Deshalb ist nach Auffassung von Kunzmann dringend ein Kurswechsel der Regierung notwendig.

Um dies zu verdeutlichen sind auch so viele unserer Kolleginnen und Kollegen nach Stuttgart mitgefahren und haben mit dazu beigetragen, dass in Stuttgart mehr als 45 oo Menschen gegen weiteren Sozialabbau demonstriert haben.

Der Bundesregierung fehle beispielsweise wegen Milliardengeschenken an die Unternehmen das Geld, um in Kindertagesstätten, Bildung, die öffentliche Infrastruktur und in eine aktive Beschäftigungspolitik zu investieren. so Kunzmann "Wir wollen, dass es wieder gerecht zugeht in unserem Land", forderte er "Wir wollen eine gerechte Lastenverteilung und ein gerechtes Steuersystem". Es müsse Schluss sein mit Steuergeschenken an Unternehmer und Bezieher hoher Einkommen.
Kunzmann verurteilte die Pläne der Bundesregierung zur Gesundheitsreform. "Es ist keine Reform, wenn nur die Kosten von den Unternehmern zu den Arbeitnehmern verlagert werden". Bei der Gesundheitsreform sei eine Kostensenkung und keine Kostenverlagerung notwendig. "Wir brauchen mehr Effizienz bei der ärztlichen Versorgung und sinnvolle Einsparungen bei den Arzneimitteln und keine erneute Entlastung der Unternehmen", forderte Kunzmann. Die Unternehmen müssten sich wieder paritätisch an der Finanzierung der Sicherungssysteme beteiligen.
Als "absurd" bezeichnete der IG Metall Bevollmächtigte die Pläne der Bundesregierung, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. Mit Blick auf die Jungendarbeitslosigkeit sagte Kunzmann: "Diejenigen, die Arbeit haben, sollen zwei Jahre länger arbeiten, damit die, die keine Arbeit haben, auch keine Arbeit bekommen". Wer das Renteneintrittsalter auf 67 anhebe, müsse wissen, dass dann zwei Jahrgänge von Jugendlichen nicht in den Betrieben unterkommen würden. Diese Politik sei nicht alternativlos, sie sei fantasielos, ungerecht und unsozial.

Letzte Änderung: 27.11.2007